Wellensittich A-Z

Wellensittich von A-Z

Wellensittiche von A-Z ... 

'A'

Anfassen des Vogels mit der Hand

Ist Ihr Vogel zutraulich, gewöhnen Sie ihn auch daran, dass er zur Untersuchung in die Hand genommen wird. Die Vögel mögen dies nicht besonders, wenn er es jedoch gewöhnt ist, wird er es Ihnen auch nicht übel nehmen. Wenn Sie wissen, wie man einen Vogel in der Hand hält, um ihn zu untersuchen, erleichtert Ihnen dies, frühzeitig Krankheiten zu erkennen und Medikamente selbst zu verabreichen. Man legt den Vogel mit den Rücken in die Hand und hält seinen Kopf zwischen Daumen und Mittelfinger. Der Zeigefinger stabilisiert den Kopf von oben. Ringfinger und kleiner Finger halten den Körper des Vogels fest. Achtung! Die Wellensittiche beißen dann gerne in den Finger, was schmerzhaft sein kann. Gerne zeigen wir Ihnen den richtigen Umgang.

'B'

Baden / Duschen / Wasser

Mit dem Sekret aus ihrer Bürzeldrüse halten die Wellensittiche ihr Gefieder geschmeidig. Ein weiterer Aspekt der Gefiederpflege ist aber auch Wasser. Haben Sie einen etwas größeren Wassernapf (der auch leichter verunreinigt wird), werden Sie beobachten, dass ihr Wellensittich versucht, seine Flügel und seinen Körper in dem Wasser einzutauchen. Auch an nassem Gemüse/Obst reibt der Vogel sein Gefieder. Viele – aber nicht alle – unserer Vögel lieben ein ausführliches Bad (siehe Video) oder eine ausführliche Dusche aus einer Blumenwasserspritze. Sie laufen durch die Wasserschale und legen sich hinein oder versuchen immer möglichst nah an die Wasserspritze heranzukommen bis sie so triefend nass sind, dass sie nicht mehr fliegen können. Aber Achtung! Die Blumenwasserspritze darf zuvor nicht mit Blumendünger verwendet worden sein.
Brutstimmung

Haben Sie einen Wellensittichpärchen, werden diese in den seltensten Fällen so in Brutstimmung geraten, dass die Henne Eier legt. In der Regel benötigen Hennen eine dunkle, geschützte Nisthöhle (natürlich neben guten Futter und einem Hahn). Steht diese nicht zur Verfügung, hat der Halter normalerweise nichts zu befürchten.
Sollte Ihre Henne doch einmal Eier legen und diese kalt auf dem Boden liegen, einfach entfernen. Falls die Henne die Eier bebrütet, tauschen Sie die Eier gegen Plastik-Wellensittich-Eier aus und reduzieren Sie das Protein bei der Fütterung. Stellen Sie ggf. auf magereres Futter um, evtl. ist auch die Kalziumfütterung zu hoch. Wenn es zu oft vorkommen sollte, könnte auch eine Hormonstörung vorliegen, ein fachkundiger Tierarzt berät Sie sicher gerne.

'E'

Ei im Käfig / die Henne hat Eier gelegt

Siehe Brutstimmung.
Erstausstattung für Wellensittiche

Immer wieder werden wir von Neueinsteigern in die Wellensittich-Haltung gebeten, Tipps zu geben, was die Wellensittiche als Ausstattung benötigen. 

Vogelkäfig (siehe unter K)
Wir persönlich haben als Halter gute Erfahrung mit Vogelkäfigen gemacht, die nicht nur nach vorne kleine Türen zum Öffnen haben, sondern auch nach oben zum Öffnen sind. Die Vögel sitzen sehr gerne dann oben auf dem geöffneten Käfig bzw. den Sitzstanden und starten von dort aus gerne zu „Spielplätzen“ bzw. Sitzgelegenheiten an deren Stellen im Zimmer. 
Grundsätzlich sollte ein Wellensittichkäfig länger (bzw. breiter) als höher sein. Volieren für größere Vögel, die eine geringe Grundfläche, dafür jedoch sehr hoch sind, sind weniger geeignet. 
Die Gitterstäbe sollten waagrecht und idealerweise im Abstand von 10 mm angebracht sein. Dann können die Wellis auch gut am Gitter klettern. 
Keine Plastikummantelung und keine Verzinkung der Gitterstäbe! 
Bitte ergänzend „Käfig“ lesen.

Einrichtung des Vogelkäfigs

Sitzstangen
Die Sitzstangen sollten einen unterschiedlichen Umfang haben. Auch Naturhölzer (von Obstbäumen, Nußbäumen, Weiden) sind beliebte Sitzstangen und sehr gut zum Annagen geeignet. Äste aus der Natur bitte vorab immer in der Badewanne mit heißem Wasser abspülen, damit keine Parasiten/schädliche Bakterien eingeschleppt werden. 

Schaukel
Meistens lieben die Wellis die ganze einfachen Schaukel aus einer Sitzstange die an zwei Drähten aufgehängt sind. Diese gibt es in unterschiedlicher Sitzstangenlänge. Bei zwei Vögel besser die breitere verwenden. Sonst gibt’s Zoff!
Auch Sisal-Seile lassen sich als Schaukel anbringen.

Futternapf
Wellis sind oft Futterneider. Bei zwei Vögeln deshalb zwei Futternäpfe anbringen, bei mehreren Vögel zwei oder ggf. mehrere/größere Futterplätze anbieten. Zudem sollte man auch Vogelgrit in einem separaten Napf anbieten.

Wassernapf
Meine klare Empfehlung: Edelstahlnäpfe
Es gibt Trinkröhrchen für Vögel, die an die Gitterstäbe der Käfige angebracht werden. Diese haben den Vorteil, dass die Trinköffnung recht klein ist und daher nicht so leicht verschmutzen. Jedoch können diese aufgrund der langen schmalen Öffnung schlecht gereinigt werden, gerade dort, wo sich die Bakterien absetzen. Auch einen „Flaschenreiniger“ bringt nicht die erforderliche Reinigung. 

In den Edelstahlnäpfchen (für Wasser oder Futter geeignet) verschmutzt das Wasser leichter und schneller, sie sind aber wesentlich einfacher zu reinigen.

Grundsätzlich: Für welchen Wassernapf Sie sich entscheiden, achten Sie darauf, dass er an Ihren Käfig passt und leicht anzubringen und schnell zu wechseln ist.
Kaufen Sie mindestens zwei, besser drei Wassernäpfe, denn jeder Wassernapf muss täglich gereinigt werden durch gründliches Ausspülen mit heißem Wasser. Danach sollte der Wassernapf 24 Stunden (mindestens jedoch 12 Stunden) austrocknen. Nicht mit einem Geschirrtuch abtrocken. Haben Sie mehrere Wassernäpfe, so haben Sie immer einen Sauberen zur Verfügung, während die anderen trockenen können.

Körnerfutter
Im Handel gibt es bereits fertige Wellensittich-Körnermischungen zu kaufen. Probieren Sie mehrere verschiedene Sorten aus, bis Sie das Richtige gefunden haben. Die Mischungen sind sehr unterschiedlich in der Qualität. Das Futter sollte gut riechen (nicht muffig, Gefahr von Schimmel und Fäulnis) und frei von Verunreinigungen, von Staub und Ungeziefer sein. 
Meiden Sie im Handel offen angebotene Mischungen. Diese verschmutzen leicht und es wird auch von Kindern mit (nicht ganz sauberen) Händen hineingegriffen, weil es sich so schön anfühlt.
Achten Sie auf die Herkunft und einen guten Anbieter!

Kolbenhirse
Kolbenhirse, insbesondere die rote, fressen unsere Wellensittiche besonders gerne. Da sie von den Wellis außerordentlich bevorzugt wird, fressen sie zuviel davon, was für die Vögel wiederum nicht gut ist. Kolbenhirse ist wie Sahnetorte. Auch wir Menschen sollten diese nicht täglich zu uns nehmen.
Kolbenhirse sollte daher rationiert werden und nicht öfter als 1 x pro Woche, eher seltener gegeben werden. Kolbenhirse eignet sich sehr, um die Vögel zu Beginn an die Hand zu gewöhnen. Aber nach der Belohnung nicht die angefangene Kolbenhirse in den Käfig legen, sondern für das nächste Event zur Seite legen. 
Geben Sie dieses Leckerli immer aus der Hand, um sich selbst beim Vogel interessant zu halten oder mit schönen Events zu beschäftigen.

Allerdings ist Kolbenhirse auch eine gute Krankenkost für den Welli und kann ihn wieder zu Kräften bringen. Aber auch dies maßvoll und ggf. mit dem Tierarzt absprechen. 

Grit / Kalk / Jod
Grit fressen die Vögel zur besseren Verdauung. Grit hilft bei der Zerkleinerung der Körner im Kropf und damit der Verdauung. Zudem ist es ein Calciumlieferant, wenn es sich um sog. löslichen Grit handelt wie Muschelgrit, Sepiaschalen oder ähnlichem, welcher auch für die Erneuerung des Gefieders von Nöten ist. 
Auch Sand und Quartzsand oder Steinchen werden von Vögel zur besseren Verdauung gefressen. Hierbei handelt es sich um unlöslichen Grit. Bei zu hoher Aufnahme von unlöslichem Grit kann auch der sog. Sandmagen entstehen (siehe Krankheiten). Wir nutzen keinen Sand als Bodenbelag im Käfig, sondern Buchenholzeinstreu oder ähnliches.
Wenn Sie Volgelsand als Einstreu verwenden, müssen Sie zusätzlich in einem kleinen Napf mit Vogelgrit anbieten. Des Weiteren sorgen Sepiaschalen, Kalk- und Jodsteine nicht nur für ein ausgeglichenes Mineralangebot, die Wellis pflegen an den harten Schalen auch Schnabel und Krallen oder zerschreddern dies einfach gerne. 
Die im Handel angebotenen Mineralsteine sind unterschiedlich hart. Wenn die Wellis die Mineralsteine zu schnell zerlegen, dann auf härtere umsteigen.

'F'

Fliegen

Halter „beschweren“ sich manchmal, dass ihr Vogel flugfaul sei und oftmals auch gar nicht den Käfig verlassen will. Wellensittiche fliegen oft dann nicht, wenn ihnen alles Schöne und Gute im Käfig angeboten wird. Geben Sie Leckerlies nur außerhalb des Käfigs, anfangs z.B. auf dem Käfig oben und schaffen Sie im Zimmer eine zweite Sitzgelegenheit für die Wellensittiche oder einen Spielplatz, zu dem sie hinfliegen müssen. Dort können dann auch wieder Leckerlies angeboten werden. Manchmal suchen sich die Wellis auch ihren eigene Lieblingsort (z.B. die Wohnzimmerlampe, die Gardinenstange etc.). 

Auch die wilden Wellensittiche fliegen nur dann, wenn notwendig. Warum sollten sie einen guten Standort verlassen, wenn sie dort Nahrung und Wasser vorfinden? In der Natur fliegen Wellensittiche in erster Linie zur Nahrungssuche. 

Sind Ihre Vögel zutraulich, animieren sie diese auch zum Fliegen, denn dies hält sie fit. Seien Sie einfach kreativ und Ihr Welli wird "drauf fliegen" !

'G'

Geschlecht

siehe unter H „Hahn/Henne“
Gesundheit

Ein gesunder Wellensittich ist munter, aufmerksam, hat klare Augen und ein glattes Gefieder. Sitzt ihr Vogel längere Zeit aufgeplustert in der Ecke, ist ungewöhnlich ruhig und schläfrig oder apathisch, könnte er ernsthaft erkrankt sein. Ungewöhnliche Aktivität kann ebenfalls ein Anzeichen sein, wie zu viel oder zu wenig fressen. Der Kot sollte fest erscheinen und nicht flüssig. Die Kloake des Vogels sollte sauber und nicht verschmiert oder verklebt sein. Prägen Sie sich daher sein gesundes Aussehen und übliches Verhalten ein und betrachten Sie ihren Vogel täglich ganz bewusst, um Veränderungen zu erkennen, die auf eine Krankheit hindeuten. Informieren Sie sich über die Krankheiten, an denen Vögel erkranken können. Megabakterien und Kropfentzündungen sind Erkrankungen, die einen kurzfristigen Tierarztbesuch notwendig machen.
Giftpflanzen

Es gibt für Wellensittich giftige Zimmerpflanzen und Pflanzen im Allgemeinen. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig, welche Ihrer Pflanzen dem Vogel schaden könne und entfernen Sie diese aus dem „Vogelzimmer“.

'H'

Hahn, Henne, Paar oder Schwarm?

Lieber Männchen, Weibchen, gemischt oder Schwarm? Die meisten Halter, die uns besuchen, sind fokussiert auf Männchen, was uns unverständlich ist. Zum einen mag das an dem Ammenmärchen liegen, dass diese schneller sprechen lernen, zum anderen kursiert die Meinung, Hähne wären verträglicher; außerdem könne es keinen Nachwuchs geben. Haben Sie einen Hahn und eine Henne, werden diese in den seltensten Fällen zur Brut schreiten wollen und Eier legen. Hennen benötigen eine dunkle, geschützte Nisthöhle. Steht diese nicht zur Verfügung, hat der Halter normalerweise nichts zu befürchten. Es ist richtig, dass auch Hähne oft eine Paarbindung eingehen und sehr gut zu zweit gehalten werden können. Wir haben in unserer Voliere aber auch Hennen, die hervorragend miteinander auskommen und sich gegenseitig pflegen, obwohl Hennen auch richtige Zicken sein können. Aber gibt es etwas Schöneres als die Interaktion eines harmonischen Pärchens? Natürlich gibt es auch in der Tierwelt gleichgeschlechtliche Verpaarungen, wie auch wir in unserem Schwarm schon beobachten konnten...
Tatsächlich hat jeder Vogel seinen eigenen, ganz individuellen Charakter (siehe hierzu auch "C"). Grundsätzlich kann man feststellen, dass Hahn und Henne unterschiedlich "ticken", was wohl schlicht und einfach an der verschiedenen Aufgaben- und Rollenverteilung dieser Spezies in der Natur liegt. Es macht Spaß, die Unterschiedlichkeit von Hahn und Henne zu beobachten. 
Wir bevorzugen in der Haltung ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter, sei es nun bei zwei Vögeln oder im kleinen Wellischwarm.

'K'

Käfig, Standort und Ausstattung

Grundsätzlich ist zu sagen, je größer je besser! Und natürlich: Je mehr Vögel je größer! Dabei kommt es nicht auf die Höhe des Käfigs/Voliere an, sondern auf die Länge!! Die Vögel müssen auch im Käfig genug Freiraum, um ihre Flügel zu strecken, von Sitzstange zu Sitzstange zu fliegen, herumzuklettern, zu spielen oder den Artgenossen auch mal aus dem Weg zu gehen. Wellensittiche möchten möglichst weit oben im Käfig sitzen. Bodennah halten sie sich in der Regel nur bei der Nahrungsaufnahme auf, weshalb ein bodentiefer Käfig zur Hälfe ungenutzt bleibt. Je länger ein Käfig, desto besser kann man auch darin mal die Flügel schwingen.
Je mehr Zeit die Vögel im Käfig verbringen müssen (z.B. weil Sie ganztags berufstätig sind), je größer sollte der Käfig sein. Haben die Wellensittiche mehrere Stunden Freiflug am Tag, vielleicht sogar ein eigenes Vogelzimmer und müssen daher nur am Abend, zum Fressen oder wenn das Zimmer gelüftet wird zurück in den Käfig, dann darf der Käfig auch etwas kleiner sein. Was man vorab aber nicht wissen kann, ob ihr Vogel ein Stubenhocker ist. Manche Vögel lieben ihren Käfig oder ihren Spielplatz und haben nicht den Drang zu fliegen, weil das Gute ist ja so nah. Sie sollten Ihren Vägeln aber in jedem Fall mindestens ein oder mehrere Sitzplätze/Spielplätze außerhalb des Käfigs anbieten und Sie auch animieren, sich außerhalb des Käfigs aufzuhalten, denn Bewegungsmangel macht dick, faul und letztendlich krank. 

Die Gitterstäbe des Käfigs dürfen nicht mit Kunststoff ummantelt sein, da die Vögel diese abnagen können und fressen können, was einleuchtenderweise höchst ungesund ist. Ungesund ist auch ein verzinkter Käfig, da das Benagen dieser Gitterstäbe zu einer Zinkvergiftung führen kann. Der Käfig sollte mit guten Sitzstangen mit unterschiedlichem Durchmesser ausgestattet sein (um die Füße zu trainieren), die meisten Vögel lieben auch eine Schaukel. Bitte die Sitzstangen keinesfalls mit Sandpapier (welches es in der Zoohandlung für Sitzstangen zu kaufen gibt) überziehen. Dies führt zu Verletzungen an den Füßen. Mit Baumwollspiralen, Vogelspielplätzen, Leitern, Glöckchen und vieles mehr kann man den Tieren eine Freude und Abwechslung bereiten. Die Wellensittiche, insbesondere die Hennen, lieben es, mit ihrem Schnabel an Hölzern oder andere Dinge zu nagen. Unbehandelten Kork zerschreddern sie mit Begeisterung, Naturhölzern wird die Rinde abgezogen und Weichhölzer durchgenagt. Eine gesunde Beschäftigung, die keine Langweile aufkommen lässt. 
Keinesfalls darf man einen Plastikvogel oder einen Spiegel für die Vögel in den Käfig hängen. Die Vögel erkennen dieser nicht als solches und meinen einen Artgenossen vor sich zu haben, mit dem sie kommunizieren und den sie füttern möchten. Dies kann zu Frustration bei den Vögeln führen und Krankheiten zur Folge haben (Federrupfen, Kropfentzündung durch andauerndes Füttern etc.). Obwohl diese negativen Auswirkungen bekannt sind, werden Plastikvogel und Spiegel weiterhin in der Tierhandlung angeboten. 
Stellen Sie den Käfig nicht zu niedrig. Er sollte am besten in etwa auf Schulterhöhe stehen in einem nicht zu warmen, gut belüfteten Raum mit viel Tageslicht. Vermeiden Sie Zugluft und pralle Sonne oder direktes Sonnenlicht ohne Rückzugsmöglichkeit. Die Küche ist übrigens aufgrund der Kochdämpfe und der empfindlichen Lungen der kleinen Vögel ein ungeeigneter Standplatz und zu gefährlich für Freiflug. 
Vermeidung eines Stresskäfigs

Wie wohl sich der Wellensittich fühlt, hängt auch von der Inneneinrichtung des Vogelheims ab. Man denkt, dass viele Verästelungen, schiefe und schrägverlaufenden Stangen für den Welli die Nachahmung der Natur bedeutet. Tatsächlich empfindet der Welli hierbei jedoch permanenten Stress, was sich sehr lebensverkürzend auswirkt.

Der Vogelkäfig sollte oben abgedeckt sein, zumindest teilweise. Die Raubvogelgefahr geht für den Welli vom Himmel aus. Unter einer Abdeckung kann er entspannen und bevorzugt schlafen.

Die Schlaf-Stange – möglichst weit oben im Käfig – sollte auch eine dickere sein. 
In der Natur schlafen Wellis wohl sehr gerne in dickeren Astgabeln und legen sich dort zum Schlafen sogar hinein. 

Baumwollspiralen oder ähnliches sind nicht als Inneneinrichtung für den Käfig geeignet, werden jedoch außerhalb des Käfigs als Sitzplatz gerne angenommen. 

Soviel zu meiner neu gewonnen Kenntnis über die Inneneinrichtung für Wellensittichkäfige von einer Tierärztin (29.03.2018). 
Kolbenhirse

Rote Kolbenhirse ist im Einzelhandel etwas teurer als gelbe Kolbenhirse. Ungleich lieber wird aber auch die rote Kolbenhirse von unseren Vögeln gefressen. Rote Kolbenhirse eignet sich auch sehr gut als Lockmittel beim Zähmen (siehe "Z"). Rote Kolbenhirse für Wellis ist vergleichbar wie Sahnetorte oder Schokolade für Menschen. Zuviel davon ist ungesund. Einmal in der Woche als Leckerli ist ausreichend. Zum Zähmen nur aus der Hand füttern. 
Kork

In der Zoohandlung gibt es Korkstücke zu kaufen. Die Wellensittiche lieben es, an diesen zu nagen und sie zu Kleinteilen zu verarbeiten. Die Korkstücke sollten jedoch zuvor im Backofen für eine halbe Stunde auf ca. 120 - 150 Grad erhitzt werden, um Ungeziefer, dass sie eingenistet haben könnte, abzutöten, damit das Ungeziefer nicht die Wellensittiche befallen kann. Manchmal empfiehlt es sich auch, den Kork vorher mit Essigwasser abzuwaschen. Es kommt auf den Verschmutzungsgrad des Korks an. Aber Achtung! Der Kork wird ganz schön heiß im Backofen. 
Stellen Sie den Wellensittichen keine Korkröhre zu Verfügung, um die Möglichkeit zu vermeiden, dass bei Hennen der Brutinstinkt durch eine dunklere Korkhöhle ausgelöst wird.
Krankheiten

Zuerst ein Wort zu den Vogelkrankheiten im Allgemeinen. 
Ein Wellensittich weiß sehr gut, sein Unwohlsein vor dem Menschen zu verstecken - leider. Wenn der Welli aufgeplustert im Käfig sitzt und der Halter zum ersten Mal bemerkt, dass es dem Vogel nicht gutgeht, dann ist die Krankheit meist schon fortgeschritten. Es ist sehr wichtig, seine Tiere genau zu kennen, damit Sie wissen, wie das normale Verhalten Ihres Vogels aussieht. Achten Sie auf die Gewohnheiten Ihres Wellis, um eventuelle Veränderungen im Verhalten frühzeitig festzustellen. Der Gang zum Vogelmediziner ist für jeden Tierliebhaber dann obligatorisch. Halten Sie deshalb Ihre Beobachtungen fest, um dem Tierarzt eine zielgerichtete Diagnose zu ermöglichen. 

Es gibt zahlreiche Vogelkrankheiten, verursacht durch Viren, Bakterien und Pilze. Manche sind heilbar und mit anderen muss der Vogel bzw. sein Halter leben und sich darauf einrichten. Es ist nun mal leider so – wie bei uns Menschen auch…
Jetzt werden Sie sich fragen, ob diese Krankheiten denn nicht vermeidbar sind, wenn man bei einem verantwortungsvollen Züchter kauft und selbst auch dem Vogel die beste Haltung und ausgewogenes Futter angedeihen lässt. Das ist sicher die beste Möglichkeit, um den Ausbruch einer Krankheit zu vermeiden, jedoch ist es immer möglich, dass eine Krankheit bei dem Vogel ausbricht! 
Es gibt auch die große Welt der genetischen Vererbung und Latenzen, die in manchen Vögeln schlummern und dann im Alter oder Stresssituationen zum Ausbruch kommen. Wir bemühen uns durch Ahnendokumentation und viel Erfahrung diesen Erscheinungen entgegenzuwirken, aber auch uns bleibt der Weg zum spezialisierten Tierarzt nicht immer erspart. 
Es gibt auch noch weitere Gefahren. Krankheitserreger können z.B. von Tauben, anderen Tieren über die Schuhe des Halters eingetragen werden, das Futter kann kontaminiert sein und und und

Wir sind keine Tierärzte, deshalb gehen wir hier auch nicht auf einzelne Krankheiten ein, das sollte man den Fachleuten überlassen!

Fazit: Aufmerksam sein, viel schöne Zeit mit seinen Lieblingen verbringen ist die beste Prävention! 

'P'

Pflanzen

Es gibt für Wellensittich giftige Zimmerpflanzen und Pflanzen im Allgemeinen. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig, welche Ihrer Pflanzen dem Vogel schaden könne und entfernen Sie diese aus dem „Vogelzimmer“.
Preis

Derzeit geben wir unsere Vögel für mindestens je 60 Euro ab. Dies ist etwas mehr, als Sie in der Zoohandlung bezahlen. Dafür können Sie sich sicher sein, dass Sie Ihr Tier aus einer liebevollen Hobbyzucht und nicht aus einer reinen Vermehrungstierzucht mit allen Nachteilen erhalten. Einen Gewinn erzielen wir mit der Schutzgebühr für unsere Tiere nicht, aber das liegt auch nicht in unserer Absicht.

'S'

Sisalseile

Sisalseile eignen sich als Sitzgelegenheit oder Spielzeug für Wellis. Sisalseile werden mit Begeisterung von den Wellis bearbeitet bis jeder Faden einzeln gespleißt ist. Aber hier droht auch eine Unfallgefahr. Wenn das Seilende zu sehr gespleißt ist, können die Vögel mit Bein oder Kopf in dem Spliss hängen bleiben und tödlich verunfallen!! Deshalb muss man Sisal nicht meiden, nur die Enden nicht zu sehr spleißen lassen, vorher den Spliss abschneiden.  
Sprechen

Viele Halter finden es schön, wenn ihre Wellensittiche „sprechen“. Einmal kam ein Halter zu uns, der speziell einen männlichen Vogel erwerben wollte, da diese angeblich leichter sprechen lernen. Dies ist jedoch ein Ammenmärchen. Ob ein Wellensittich sprechen lernt, hängt nicht von seinem Geschlecht ab, sondern von seinem Nachahmungstalent. Heute sprechen nur noch sehr wenig Wellensittiche, wenn sie artgerecht als Paar oder Schwarm gehalten werden. Sprechende Wellensittiche werden in der Regel als Einzelvogel gehalten. Da sie keinen Partner haben, der sie und ihre wirkliche Bedürfnisse versteht, versuchen sie die Stimme des Menschen nachzuahmen und binden sich extrem an diesen. Jeder Mensch, der aus Egoismus die Einzelhaltung bevorzugt, sollte sich vorstellen, was es für ihn bedeuten würde, als einziger Mensch unter Tieren zu leben, die ihn nicht verstehen. 
Zudem ist auch die Sprachbegabungvon Vogel zu Vogel unterschiedlich - wie auch wir Menschen unterschiedliche Begabungen haben. Hat Ihr Vogel „Sprachtalent“, wird er aber auch nur dann ihre Stimme bzw. Wörter nachahmen, wenn Sie viel sprechen und sich mit ihm beschäftigen. Damit erübrigt sich auch die Frage, ob die im Handel zu erwerbenden "Sprechperlen" ein leichteres Sprechen lernen bei Wellensittichen auslösen. 
Standard-/Schau-Wellensittich

Was unterscheidet den Standard-Wellensittich vom normalen Wellensittich: In erster Linie unterscheidet sich der Standard-Wellensittich in der Optik. Die Standardwellensittiche sind etwas größer in der Statur. Sie haben ein buschigeres Kopfgefieder, so dass die Augen nicht von vorne als runde Knöpfe zu erkennen sind. Auch das Körpergefieder ist meist voluminöser. Den Standard-Wellensittichen wird ferner nachgesagt, dass sie nicht so rastlos und etwas ruhiger, gemütlicher sind im Vergleich zu den Farbenwellensittichen und zu den sog. „Hansi-Bubis“. Eine grundsätzliche Tendenz ist hier zu erkennen, jedoch hängst dies letztendlichimmer von der Persönlichkeit jedes einzelnen Wellensittichs abhängt, ob er viel und gerne fliegt, eine Kletterkünstler oder ein „Couchpotatoe“ ist. Tatsächlich sind aufgrund der Größe der Standardwellensittiche diese eher "Hubschrauber", während die kleineren Wellensittiche die wendigeren "Kunstflieger" sind. 

'T'

Tageslicht

Auch Tiere brauchen Tageslicht, um Vitamin D3 bilden zu können und für ihr Wohlbefinden im Allgemeinen. Der Käfig sollte daher in einem hellen Raum stehen, jedoch nicht dauerndem direkten Sonnenlicht und nicht der Zugluft ausgesetzt sein. Übrigens: Fensterscheiben sind nicht UV-durchlässig. Eine Vitamin D3-Produktion kann daher nur einsetzten, wenn im Zimmer beim Käfig eine sog. Birdlamp angebracht ist. Bitte verwenden Sie keine Tageslichtlampen aus dem Reptilienbereich, da die Birdlamps auf die Sehfrequenz vom Wellensittichen abgestimmt sind. Bei anderen Tageslichtlampen können die Vögel dem Effekt einer Discokugel ausgesetzt sein. Bitte lesen Sie hierzu auch "B" Birdlamps.
Tierarzt

Nicht jeder Tierarzt ist im Umgang mit Vögeln kundig, auch wenn es überwiegend ein Tierarzt für Kleintiere ist. Sehen Sie sich für den Ernstfall nach einem vogelkundigen Tierarzt um, der die speziellen Krankheiten der Vögel zu behandeln weiß. Gerne teilen wir Ihnen auf Anfrage Name/Anschrift vogelkundiger Tierärzte aus München und Umgebung mit. Warten Sie bei Anzeichen von Erkrankungen nicht zu lange. Ein 50 g-Vogel hat nicht sehr viele Reserven im Notfall.

'Z'

Zähmen

Man muss kein „Wellensittichflüsterer“ sein, damit das Zähmen gelingt. Wellensittiche sind jedoch Fluchttiere, d.h. sie flüchten beim ersten Anzeichen von Gefahr. Es ist daher schon etwas Geduld gefragt. Vor allem vermeiden Sie schnelle Bewegungen. Möchten Sie das Vertrauen ihres neu erworbenen Wellensittichs, gehen Sie am besten wie folgt vor: Setzen Sie sich auf einen Stuhl vor den Vogelkäfig. Öffnen Sie die Käfigtür und halten Sie eine rote Kolbenhirse mit der Hand in den Käfig. Gehen Sie dabei sehr, sehr langsam vor. Die Kolbenhirse sollte dabei überwiegend in der Hand liegen. Legen Sie Ihre Hand bequem auf eine Stange im Käfig ab, so dass sie längere Zeit ruhig sitzen können. 5 Minuten können einem hierbei schon sehr lang erscheinen. Die Vögel werden die Kolbenhirse und ihre Hand aufmerksam beäugen. Es dauert zu Anfang meist geraume Zeit, bis ein Vogel sich nähert. Erst ist es die Kolbenhirse, später der Finger und die Hand, die beknabbert werden. Nicht enttäuscht sein, wenn es beim ersten Mal nicht klappt, der Wellensittich muss erst Vertrauen fassen und das braucht mehrere Anläufe. Keinesfalls sollten Sie mit der Hand/Kolbenhirse im Käfig den Vogel verfolgen, denn dies sieht er als Gefahr an. Natürlich ist die rote Kolbenhirse auch nur dann zum Zähmen geeignet, wenn nicht der Käfig jeden Tag mit Kolbenhirse bestückt wird.
Von Vorteil ist es, wenn Sie beim Zähmen ein langärmeliges Oberteil tragen. Der Vogel kann sich dann leichter auf ihrem Arm halten und ihn anfliegen, an dem Stoff knabbern und bis zur Schulter hochklettern. 
Zutraulichkeit

Wellensittiche sind Fluchttiere, d.h. sie flüchten beim ersten Anzeichen von Gefahr. Dies kann ein Geräusch, eine Bewegung, ein Fingerzucken sein. Dem Halter geht daher das Herz auf, wenn der eigene Vogel auf den Finger kommt und sich kraulen lässt. Ob ein Vogel so viel zutrauen zu seinem „Federlosen“ fasst, liegt unter anderem am Charakter des Vogels. Neugierige Vögel sind meist leichter zu zähmen, da sie aufgrund ihrer Neugierde schneller die Angst überwinden und sich dem Finger des Menschen nähern, um diesen in Augenschein zu nehmen und daran herumzuknabbern. Aber selbst wenn Ihr Wellensittich nicht zu ihrem „Groupie“ wird, wird er erkennen lassen, dass er keine Panik vor Ihnen hat und sich über frisches Gemüse etc. freut. Wir achten bei der Zusammenstellung unserer Zuchtpaare jedoch nicht nur auf die Optik. Wir berücksichtigen auch den Charakter bzw. Zutraulichkeit des einzelnen Vogels. Zicken und Angsthasen sind hübsch anzusehen, eignen sich aber vorzugsweise für eine Schwarmhaltung in der Voliere.
Share by: