Erstausstattung für Wellensittiche
Immer wieder werden wir von Neueinsteigern in die Wellensittich-Haltung gebeten, Tipps zu geben, was die Wellensittiche als Ausstattung benötigen.
Vogelkäfig (siehe unter K)
Wir persönlich haben als Halter gute Erfahrung mit Vogelkäfigen gemacht, die nicht nur nach vorne kleine Türen zum Öffnen haben, sondern auch nach oben zum Öffnen sind. Die Vögel sitzen sehr gerne dann oben auf dem geöffneten Käfig bzw. den Sitzstanden und starten von dort aus gerne zu „Spielplätzen“ bzw. Sitzgelegenheiten an deren Stellen im Zimmer.
Grundsätzlich sollte ein Wellensittichkäfig länger (bzw. breiter) als höher sein. Volieren für größere Vögel, die eine geringe Grundfläche, dafür jedoch sehr hoch sind, sind weniger geeignet.
Die Gitterstäbe sollten waagrecht und idealerweise im Abstand von 10 mm angebracht sein. Dann können die Wellis auch gut am Gitter klettern.
Keine Plastikummantelung und keine Verzinkung der Gitterstäbe!
Bitte ergänzend „Käfig“ lesen.
Einrichtung des Vogelkäfigs
Sitzstangen
Die Sitzstangen sollten einen unterschiedlichen Umfang haben. Auch Naturhölzer (von Obstbäumen, Nußbäumen, Weiden) sind beliebte Sitzstangen und sehr gut zum Annagen geeignet. Äste aus der Natur bitte vorab immer in der Badewanne mit heißem Wasser abspülen, damit keine Parasiten/schädliche Bakterien eingeschleppt werden.
Schaukel
Meistens lieben die Wellis die ganze einfachen Schaukel aus einer Sitzstange die an zwei Drähten aufgehängt sind. Diese gibt es in unterschiedlicher Sitzstangenlänge. Bei zwei Vögel besser die breitere verwenden. Sonst gibt’s Zoff!
Auch Sisal-Seile lassen sich als Schaukel anbringen.
Futternapf
Wellis sind oft Futterneider. Bei zwei Vögeln deshalb zwei Futternäpfe anbringen, bei mehreren Vögel zwei oder ggf. mehrere/größere Futterplätze anbieten. Zudem sollte man auch Vogelgrit in einem separaten Napf anbieten.
Wassernapf
Meine klare Empfehlung: Edelstahlnäpfe
Es gibt Trinkröhrchen für Vögel, die an die Gitterstäbe der Käfige angebracht werden. Diese haben den Vorteil, dass die Trinköffnung recht klein ist und daher nicht so leicht verschmutzen. Jedoch können diese aufgrund der langen schmalen Öffnung schlecht gereinigt werden, gerade dort, wo sich die Bakterien absetzen. Auch einen „Flaschenreiniger“ bringt nicht die erforderliche Reinigung.
In den Edelstahlnäpfchen (für Wasser oder Futter geeignet) verschmutzt das Wasser leichter und schneller, sie sind aber wesentlich einfacher zu reinigen.
Grundsätzlich: Für welchen Wassernapf Sie sich entscheiden, achten Sie darauf, dass er an Ihren Käfig passt und leicht anzubringen und schnell zu wechseln ist.
Kaufen Sie mindestens zwei, besser drei Wassernäpfe, denn jeder Wassernapf muss täglich gereinigt werden durch gründliches Ausspülen mit heißem Wasser. Danach sollte der Wassernapf 24 Stunden (mindestens jedoch 12 Stunden) austrocknen. Nicht mit einem Geschirrtuch abtrocken. Haben Sie mehrere Wassernäpfe, so haben Sie immer einen Sauberen zur Verfügung, während die anderen trockenen können.
Körnerfutter
Im Handel gibt es bereits fertige Wellensittich-Körnermischungen zu kaufen. Probieren Sie mehrere verschiedene Sorten aus, bis Sie das Richtige gefunden haben. Die Mischungen sind sehr unterschiedlich in der Qualität. Das Futter sollte gut riechen (nicht muffig, Gefahr von Schimmel und Fäulnis) und frei von Verunreinigungen, von Staub und Ungeziefer sein.
Meiden Sie im Handel offen angebotene Mischungen. Diese verschmutzen leicht und es wird auch von Kindern mit (nicht ganz sauberen) Händen hineingegriffen, weil es sich so schön anfühlt.
Achten Sie auf die Herkunft und einen guten Anbieter!
Kolbenhirse
Kolbenhirse, insbesondere die rote, fressen unsere Wellensittiche besonders gerne. Da sie von den Wellis außerordentlich bevorzugt wird, fressen sie zuviel davon, was für die Vögel wiederum nicht gut ist. Kolbenhirse ist wie Sahnetorte. Auch wir Menschen sollten diese nicht täglich zu uns nehmen.
Kolbenhirse sollte daher rationiert werden und nicht öfter als 1 x pro Woche, eher seltener gegeben werden. Kolbenhirse eignet sich sehr, um die Vögel zu Beginn an die Hand zu gewöhnen. Aber nach der Belohnung nicht die angefangene Kolbenhirse in den Käfig legen, sondern für das nächste Event zur Seite legen.
Geben Sie dieses Leckerli immer aus der Hand, um sich selbst beim Vogel interessant zu halten oder mit schönen Events zu beschäftigen.
Allerdings ist Kolbenhirse auch eine gute Krankenkost für den Welli und kann ihn wieder zu Kräften bringen. Aber auch dies maßvoll und ggf. mit dem Tierarzt absprechen.
Grit / Kalk / Jod
Grit fressen die Vögel zur besseren Verdauung. Grit hilft bei der Zerkleinerung der Körner im Kropf und damit der Verdauung. Zudem ist es ein Calciumlieferant, wenn es sich um sog. löslichen Grit handelt wie Muschelgrit, Sepiaschalen oder ähnlichem, welcher auch für die Erneuerung des Gefieders von Nöten ist.
Auch Sand und Quartzsand oder Steinchen werden von Vögel zur besseren Verdauung gefressen. Hierbei handelt es sich um unlöslichen Grit. Bei zu hoher Aufnahme von unlöslichem Grit kann auch der sog. Sandmagen entstehen (siehe Krankheiten). Wir nutzen keinen Sand als Bodenbelag im Käfig, sondern Buchenholzeinstreu oder ähnliches.
Wenn Sie Volgelsand als Einstreu verwenden, müssen Sie zusätzlich in einem kleinen Napf mit Vogelgrit anbieten. Des Weiteren sorgen Sepiaschalen, Kalk- und Jodsteine nicht nur für ein ausgeglichenes Mineralangebot, die Wellis pflegen an den harten Schalen auch Schnabel und Krallen oder zerschreddern dies einfach gerne.
Die im Handel angebotenen Mineralsteine sind unterschiedlich hart. Wenn die Wellis die Mineralsteine zu schnell zerlegen, dann auf härtere umsteigen.